orror und Grusel gehören bei den Ravensburger Taschenbüchern in
die „Buchgruppe Abenteuer und Spannung“. Das Wassergespenst
von Harrowby Hill war mutmaßlich
ein Geburtstagsgeschenk an mich und das erste Buch in dieser Reihe
mit dieser Thematik. Dieses Buch legte den Grundstock für meine spätere Gruselbuchsammlung. Leider
habe ich selber wenig Augenmerk darauf gelegt, mir selber Bücher
zu kaufen. Fast alle Bücher aus meiner Kindheit sind Geschenke
gewesen. Ich habe nachgelegt
und mir dieses Jahr alle anderen aus dieser Buchgruppe besorgt.
Ich möchte hier einen Überblick über diese Serie geben.
Die Herausgeberin Hanna Bautze hat mit der Spukserie angefangen. Von
ihr, die sehr vielseitige Themen für Kinder und Jugendliche
ausfindig machte, u. a. Science Fiction, stammen drei Taschenbücher, sie sind auf den Fotos die ersten drei in der Reihe. Um mehr über diese vielsietige Herausgeberin zu erfahren, habe ich an ihren früheren Arbeitgeber geschrieben. Man machte sich dort liebenswürdigerweise auf die Suche, aber außer einem Nachruf konnte mir keine weitere Auskunft gegeben werden.
Ihre Nachfolgerin Ilse Strasmann hat mit dem Gruselbuch leider nur eines zusammengestellt. Hier ist dei Aufmachung bereits etwas verändert. Während Bautze sich darum bemühte, zusätzlich zu den Quellenangaben ein wenig Informationen zu den Autoren zu geben, beschränkte sich Strasmann auf letzteres. Ihr Buch ist acuch um einiges schwächer in der Seitenzahl.
Das Wassergespenst von Harrowby Hall (1974)
Umschlag und Illustrationen von Rüdiger Stoye
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Inhaltsangabe und Beispielillustration (Auf der Landstraße)
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Nacht über dem Moor (1975)
Umschlag und Illustrationen von Walter Schöllhammer
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Inhaltsangabe und Beispielillustration (Die Geschichte von den Koblden ...)
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Das verfluchte Haus in der Oxford Street (1979)
Umschlag und Illustrationen von Egbert Greven
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Inhaltsangabe und Beispielillustration (Draculas Gast)
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Gruselbuch (1983)
Umschlag und Illustrationen von Hannes Binder
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Inhaltsangabe und Beispielillustration (Der beleidigte Vater)
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Auffällig ist, daß Kurt Benesch mit vier Geschichten vertreten ist, sie stammen alle aus seinem eigenen Buch Gespenstersagen aus dem Jahr 1976.
Wolfgang Ecke, der nächste Herausgeber in der Reihe, hat mit Geister, Spuk und Nachtgespenster, einem "Riesen-Grusel-Vergügen" auf 316 Seiten, wieder ein ansprechendes Buch geschaffen. Hier sind 16 Geschichten in vier Kapitel aufgeteilt. Die Illustrationen sind nicht für das Buch speziell gezeichnet, sondern aus der Archivsammlung zusammengesucht. Die Illustratoren sind George Cattermole (obiges Bild), Gustave Dore´ (unteres Bild), Philipp Otto Runge und Moritz von Schwind. Zum Schluß gibt es auch wieder Informationen zu den Autoren selbst. Offensichtlich war Hanna Bautze als Rentnerin weiterhin in das Verlagswesen eingebunden, denn fast alle übersetzten Geschichten im Buch stammen von ihr. Sie muß viel Liebe zum Medium Buch in sich getragen haben.
Klaus Seehafer folgte mit einem zweibändigen Themenbuch über Geisterhäuser. Über Das Geisterhaus I + II bin ich durch reinen Zufall gestolpert, als ich einmal mehr etwas anderes suchte. Umschlagbild und Illustrationen stammen von Jindra Capek.
Daß es ein Jugendbuch ist, merkt man an den Worterklärungen in Teil Zwei. Auch für Erwachsene sind sie hilfreich, denn in der Anthologie sind naturgemäß Autoren aus dem 19. Jahrhundert, die für uns heute fremd klingende Begriffe verwendeten.
Geister, Spuk und Nachtgespenster (1984)
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Inhaltsangabe und Beispielillustration (Die offene Tür/Die Geschichte von den wundersamen Eiern)
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Das Geisterhaus I + II (1987
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Inhaltsangabe und Beispielillustration (Ein Halbes Spukhaus/Der Ring)
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Inhaltsangabe und Beispielillustration (Das Rote Zimmer)
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Die 1990er konzentrierten sich im Verlag anscheinend auf andere Themenbereiche. erst 1999 kam Lesensgefährlich als Lizensausgabe aus dem Englischen heraus, lediglich alsgebundene Ausgabe. Eine Taschenbuchausgabe gleichen Inhalts folgte erst für den Lesesommer 2002 und wurde dabei schlicht Gruselstorys getauft. Das Umschlagbild stammt von David Kearney und scheint auch für das englische Original aus dem Jahr 1997 verwendet worden zu sein. Es ist eine Sorte Buch, die ich "vom Verlag hingerotzt" nenne: schnell und ohne Herzblut auf den Markt gebracht. Nichtsdestotrotz sind mir die Geschichten fürwahr unbekannt gewesen und haben ihren Reiz. Kein, Wunder, stammen sie doch aus England.
1999 wurden noch zwei weitere Bücher eines englischen Autors veröffentlicht, die ich weiter unten anspreche.
Eigene Bücher hat der Verlag im Horror-Genre wohl nicht mehr gemacht. Anstelle eigener Anthologien gibt es nun Komplettausgaben aus England, wie etwa Nebel über London und An der Themse um Mitternacht. Dafür erhielt der Leser garantiert unbekannte Geschichten mit Qualität, was auch die Illustrationen unterstreichen. In Nebel über London sind es Les Edwards und Darrell Warner, in An der Themse um Mitternacht Adrian Chesterman und Lee Stannard, die diesen beiden Büchern ihre wundervolle persönliche Note geben.
Nebel über London (2000)
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Inhaltsangabe und Beispielillustration (Ein Versprechen)
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An der Themse um Mitternacht (2001)
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Inhaltsangabe und Beispielillustration (Das Fresko/Der Kater) |
2002 brachte der Verlag noch eine Geschichtensammlung zu Edgar Allen Poe heraus. warum diese "kindgerecht"textlich umgestaltet wuden, kann ich nicht vesrtehen. Die meisterlichen Erzählungen sind als verstümmelt zu erachten. Der Rückseitentext lautet: Eine ausgelassene Maskenballgesellschaft rettet sich vor der Pest in ein
abgelegenes Schloss. Da bemerkt sie in ihrer Mitte einen Fremden. Sein
Umhang ist blutverschmiert. 9 Geschichten des Grusel-Klassikers Edgar
Allan Poe in einer für Kinder von heute erzählten Fassung.

Mit Grusel, Schauer, Gänsehaut kam der mutmaßlich letzte Band für diese Reihe heraus. er beinhaltet zwei zusammengefügte Taschenbücher des Autors Paul Stewart, die im Verlag 1999 erschienen sind: Das böse Erwachen sowie die Kurzgeschichtensammlung Unheimliche Begegnung um Mitternacht. Auf dem Umschlag ist das original von Unheimliche Begegnung um Mitternacht. wiedergegeben. Das Umschalgbild des anderen Buches ist als Titelseite vorhanden. Anstelle von Textillustrationen sind Spinnen (Buch 1) und eine zugreifende Hand (Buch 2) als Abschnittstrenner vorhanden sowie eine sich abseilende Spinne (Buch 1) und Knochen (Buch2) am Textrand. Die Kapitelzahlen stehen in einem schiefen Grabstein (Buch 1) und neben einem dürren Baum (Buch 2)
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die Originale von 1999
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Grusel, Schauer, Gänsehaut ( 2004)
Danach kam mutmaßlich nichts mehr. Man begnügte sich wie schon 2003, Nebel über London und An der Themse um Mitternacht als Ganz schön gruselig mit der Geschichte "Die Frau" als Umschlagthema (Zeichner: Wahed Khaktan) ein weiteres mal als Doppelband herauszubringen: mit einem anderen Umschlagbild als X-tra schaurige Gruselgeschichten 2007.