Freitag, 21. Dezember 2018

Goethes Zeichnungen

or zwei Tagen kam ein neues Buch zu mir, das bei mir heimisch werden soll:


Wolfgang Damisch, Goethes Zeichnungen von mitteldeutschen Landschaften sowie Briefe und Dichtugnen aus dieser Zeit. Halle 2010.
Der Titel ist Goethes Zeit entsprechend lang und ausschweifend, was mir gefällt.  
Das Buch ist gebraucht, aber so gut gepflegt, daß es "wie neu" durchgeht. Es sit wieder so ein Buch, dem man eine  liebevolle Aufmachung ansieht. Auch ohne SU hat es durch den marmorierten effekt seinen Reiz. 
 Im Buch erwartete mich eine Überraschung in Form einer Karte mit handschriftlichen Vermerken. Den Text hat eine  Seniorin namens Helga Schmidt verfaßt:
"Dieses Buch schenkte mir meine langjährige Freundin Ingrid Gruber zum meinem 80. Geburtstag am 11.12.12. Am 13. Januar 2013 hatte ich die Lektüre beendet. Ich wusste schon viel über Goethe. Aber dieses Buch erschloss mir neue Sichten und Einblicke in sein Leben. ein sehr zu empfehlendes Buch. Danke dir, liebe Ingrid.
Helga Schmidt
23.1.2013
23 Uhr"

Eine Textpassage muß ihr besonders wichtig erschienen sein, denn mit Kugelschreiber bekamen mehrere Zeilen auf Seite 144 am linken Textrand einen mit Lineal gezogenen seitlichen Strich. Die Passage stammt aus einem Brief Goethes an Lavater, verfaßt am 14.11.1781:

"Zugleich behandle ich die Knochen als einen Text, woran sich alles Leben und alles Menschliche anhängen lässt, habe dabei den Vorteil, zweimal die Woche öffentlich zu reden und mich über Dinge, die mir wert sind, mit aufmerksamen Menschen zu unterhalten. Ein Vergnügen, welchem in unserm gewöhnlichen Welt-Geschäfts und Hofleben gänzlich entsagen muss."

Auf Seite 174 sind Passagen aus dem Romtagebuch  vom 17.2.1787 mit dem Kugelschreiber durch seitliche Punkte markiert, die  Frau Schmidt möglicherweise als ihre und Goethes Sichtweisen übereinstimmend empfand.
"Nur durch geregelte Übung könnte man vorwärtskommen" und "Nun ist aber das gefasste nicht gleich geleistet; etwas schnell zu begreifen, ist ja ohnehin die Eigenschaft des Geistes, aber etwas recht zu tun, dazu gehört die Übung eines ganzen Lebens". 

Mich freut es, wenn ich etwas über die Vorbesitzer in Erfahrung bringen kann. Eigenhändige Hinweise wie von Frau Schmidt machen Bücher zu etwas besonderem, individuellen. Mit diesem Wissen werde ich das hieer vorgestellte Buch besonders in Ehren halten, denn ich muß annehmen, daß es aus einer Haushaltsauflösung nach dem Tode von der Besitzerin stammt. Leider will mir der Versender, Medimops, dazu keine nähere Informationen geben.






Freitag, 7. Dezember 2018

Drei Schätzchen von Moewig Phantastica

us der Reihe Moewig Phantastica habe ich mir drei Bändchen herausgepickt, die unterschiedlicher nicht sein können. Unterschiedlich, weil sie in ihrer Aufmachung zwar gleich, aber von den gelieferten Vorinformationen zu den Geschichten qualitativ anders sind.
Acht Stationen des Grauens, 124 Seiten "stark" von Kirby McCauley von 1984 (dem Herausgeber von Dark Forces: New Stories of Suspense, das ich schon mal erwähnt habe. Von diesem Monumentalband mit 22 Geschichten wurden für das deutsche Leserpublikum wurden nur diese acht (!) ausgewählt) bietet ein sehr schönes Vorwort des Herausgebers, das ein respektvolles Andenken an August Derleth setzt, desweiteren bietet jede Geschichte eine Einführung zum Autor selbst. dafür fehlt ein Inhaltsverzeichnis, das ich hier einfüge:


Isaac Bashevis Singer: Der Feind
Edward Bryant: Racheengel
Theodor Sturgeon: Mein ist die Rache, sprach der Herr
Ray Bradbury: Vergangene Zukunft
Richard Matheson jr.: Wo ein Wille ist ...
John Ramsey Campbell: Die Brut
Edward Gorey: Ein dummer Streich 
(eine Bildergeschichte)
Manly Wade Wellman: Das Feuerloch

Mit Stille Nacht, grausame Nacht aus dem Jahre 1985  sieht es schon dürftiger aus. Mit fünf Geschichtenauf 144 Seiten gibt es nur eingangs der Geschichten Infos zu den Autoren, dafür aber ein Inhaltsverzeichnis:

Gahan Wilson: Der verhängnisvolle Job
T. E. D. Klein: Kinder der Finsternis
Joe Haldeman: Der Tourist
Lisa Tuttle: Wo Steine wachsen
Robert Bloch: Stille Nacht, grausame Nacht

H. J. Alpers Gefährten der Nacht, 192 Seiten dick und auch 1985 herausgegeben bietet mir ein Novum: auf der Vorsatzseite gibt es  einen kleinen Einblick in die Geschichten und unter Zu den Autoren spärliche Worte.dem folgt dann ein Inhaltsverzeichnis das unter dem deutschen Titel auch den Originaltitel bietet.
Alle drei Bücher haben aber eines gemeinsam: die Geschichten sind durchweg bemerkenswert gut.

Montag, 26. November 2018

Comics - anvisierte Serien und Einzelbände.

eben den Comic-Serien, die ich bereits sammle bzw. komplett in ihren Ordnern schlummern, habe ich ein Auge auf weiteres geworfen. Sammeln hört nie auf, es ist eine befriedigende und nicht endende wollende Freude. Was also liegt im Focus meines Interesses? Mein Leiblingsverlag ist von seiner Ausbeute her der Splitter-Verlag. Er bietet eine große Vielfalt an Themen und Autoren.

 Christophe Bec liefert ab und an auch abgeschlossene Geschichten in einem Band ab.Von mir heiß begehrt: Pandämonium  

 Zu V & V brauche ich wohl kaum noch etwas schreiben. erfreulicherweise wird diese Serie fortgeführt. Neben diesem Sammelband (Herausgabe Oktober 2017)erscheint im April 2019 Band 23.
Information des Verlages
 Eine vierbändige Historienreihe , angesiedelt im englischen York des 17. Jahrhunderts.
 Eine fünfbändige Serie mit Einzelschicksalen während des 1. Weltkrieges.
 Eine vierbändige Serie, ebenfalls von Frank Giroud wie die Serie Quintett, die sehr hohes Lob bekommen hat. Rezension bei Splashcomics  und bei ppm-vertrieb.de
 Band 1 einer Trilogie verschiedener Comicautoren . Informationen
 Diese reihe von Hermann Huppen besaß ich vor Jahren und habe sie leider verkauft. Ich möchte mir entweder die gesamtausgaben oder die Einzelbände nach und nach wieder zulegen. Informationen
 Auf diesen Comic über den 1. Weltkrieg bin ich sehr gespannt. er spielt im Jahr 1915. Informationen
 Von dieser fünfbändigen Serie von Bob de Moor kommt bald Heft 1. Ich bin rein zufällig auf diese Historienserie gestoßen. Informationen
 Eine junge Serie, noch aus zwei Alben bestehend  über  die Anfänge von Texas. Ordas war auch an der Serie Ambulanz 13 beteiligt.
Rezension bei Splashcomics.de 
Rezension bei comicleser.de
mit Mac Coy werde ich erneut eine Jugenderinnerung erwerben. damals erschien die Reihe bei Die großen Edelwestern:
  • Band 3, "Die Legende von Alexis Mac Coy"
  • Band 9, "Der Schatz aus Mexiko"
  • Band 12, "Eine Falle für Mac Coy"
  • Band 17, "Der Triumph von Mac Coy"
  • Band 22, "Wanted: Mac Coy"
  • Band 25, "Das Geheimnis der weißen Dame"
  • Band 28, "Jäger ohne Gewissen"
  • Band 32, "Die Schlacht am Little Big Horn"
  • Band 34, "Der Teufelscanyon"
  • Band 37, "Aufstand in Durango"
  • Band 40, "Die Sieger von Camerone"



Bei Ehapa erschienen später noch:
  • Comics Unlimited Band 3, "Der Gesetzlose"
  • Mac Coy Band 1, "Die Legende von Alexis Mac Coy"
  • Mac Coy Band 2, "Der Schatz aus Mexiko"
  • Mac Coy Band 13, "Berge der Angst"
  • Mac Coy Band 14, "Die Wüste der Wahnsinnigen"
  • Mac Coy Band 15, "Mescaleros Station"
  • Mac Coy Band 16, "El Conquistador"
 An Manos Kelly vermag ich mich kaum erinnern. Ich las diesen Western in einem der angesagtesten  Jugendcomics deer 1970er neben Zack: Primo.
 Von diesem genialen Zeichner habe ich Die Herberge am Ende der Welt. Informationen
Auch Perry Pickwick ist wieder zum Leben erwacht. Neben den Gesamtausgaben und Band  23, der von Turk und Zidrou stammt, gibt es nun Nr. 24. Die beiden Autoren führen Raymond Macherots Erbe gekonnt weiter.













Auf ein paar Comicserien habe ich mich noch nicht festgelegt, behalte sie aber im Auge. Mit den anderen habe ich ersteinmal genug zu tun.  
 Informationen bei Splitter
 Informationen bei Splitter
 Informationen bei Splitter
 Informationen bei Comic.de


Samstag, 24. November 2018

Warum ich niemals E-Books lesen könnte

 b und an kommen Bücher in meine Wohnung, die ich längere Zeit einfach nur betrachte und sie genauestens in Augenschein nehme. Mit Die schösnten Gespenstergeschichten  wurde mir endgültig klar, daß mir ein E-Book niemals solche Freude machen würde. Jedes Buch besitzt doch so etwas wie eine individuelle Seele, man kann es schlecht in Worte fassen (mir zumindest geht es so). Das geradezu sinnlich-meditative Öffnen eine Buches und Umblätternd er Seiten kann durch nichts ersetzt werden. Dieses Buch hat mir auch wieder einmal gezeigt, daß sich ein und dieselbe Geschichte anders liest, je nach Buch- und Papierart, Deckbild, Einbandmaterial und kleinen Details wie Illustrationen oder Initialiengestaltung.  Es ist eben etwas, das auch nur Bücher können:  der Eindruck ein und derselben Kurzgeschichte ändert sich von Buch zu Buch.  Das dröge, trockene, "mechanische" E-Book dagegen könnte mir niemals den Zauber vermitteln, den ein Buch zu versprühen mag. 
 
"Die schönsten Gespenstergeschichten" ist die Loewe-Neuauflage von 2003. Ersterscheinung 1995 im gleichen Verlag (in gleicher Ausführung). Herausgeberin ist Kitty Heeman. Das schöne Häuschen, das sich wie vor Schreck wegduckt oder unter dem Spuk in seinen Räumen leidet und die Fledermäuse stammen von der Illustratorin Eva Möhle. Die Kurzgeschichte auf 234 Seiten kenne ich zum Teil bereits, lese sie aber wie aus oben genannten Gründen gerne nocheinmal. Das Quellenverzeichnis nennt Mary Hottigners "Gespenster" vom Diogenes-Verlag, das ich besitze. Es ist wieder so ein Buch, zu dem ich gerne sage: "Willkommen in meinem Bücherregal, fühle dich wohl und schau weiter so hübsch aus!"



Das Haus im Detail
 Jede der Geschichten in Die schönsten Gespenstergeschichten wird im Titel von zwei Fledermäusen flankiert, die an unterschiedlichen Stellen positioniert wurden. Ein kleines und freundliches Detail des Buches. So macht Bücherlesen wirklich Spaß.



Mittwoch, 21. November 2018

Mit Miseln gekittert

in kleines, schmales Taschenbuch nur, mit 96 Seiten und ein paar Illustrationen, signiert vom Autor. Klein und schmal und dennoch sehr kostbar in seinem Inhalt, denn hier werden 13 Frauen aus Goethes Leben  ans Licht geholt, die kaum einer kennt.  13 von 44 (!), mit denen Goethe mehr oder weniger etwas hatte, er verliebte sich offensichtlich recht schnell, leider auch während seiner Ehe mit Christiane. Offenkundig ging er auch mit seiner Sekretärin, der "schönen Juveline" Caroline Urlich im Arbeitszimmer fremd.
Richard Mede machte sich die Mühe, soviel wie möglich über die Frauen herauszufinden, was etwa bei dem Kirmesmädchen oder "Goethes Gretchen"  nicht möglich war, sie werden für immer  im Dunkel der Geschichte bleiben; Frauen wie so viele in der Masse, die nur durch die Bekanntschaft mit Goethe etwas herausragen.. "Mit Miseln gekittert (bedeutet: "Mit Mädchen geflirtet") ist ein Muß für das Goethebuchregal. Das Fazit des Buches ist: Goethe war für eine tiefere Liebe nicht fähig, ja, fürchtete sich davor.


Goethes Diener

Ie oft ich mich auf Bücher freue, die ich bestellt habe? Sehr oft. Auf dieses Buch habe ich mich sogar ganz besonders gefreut. Der Band 17/1965 der Reihe "Beiträge Zur Deutschen Klassik" ist kaum noch zu einem günstigen Preis erhältlich. Die Einleitung beinhaltet auch seine Auseinandersetzungen mit dem Personal, wie die bekannte Episode mit einer renitenten Köchin, geht aber weit mehr in die Tiefe als andere Abhandlungen, die solche Begebenheiten nur streifen. 
Der Abbildungsteil ist recht mager: nur ein Portrait und ansonsten Faksimiles von Handschriften. Der Autor hat  neben den Dienstjahren bei Goethe  auch das weitere Leben der Diener geschildert. Ihr weiterer Lebensweg ist sehr unterschiedlich, manch einer stirbt vermögend, manch einer verarmt, wieder einer landet in Nervenheilanstalt. 
Goethes Diener ist auf jeden Fall ein Leckerchen für alle, die sich für  die gesellschaftlichen Verhältnisse der Jahre um 1800 interessieren. Durch Goethes Beziehungen zu seinen Dienern kann einiges über seinen Charakter rückgeschlossen werden.Zu den einen war es sehr freundschaftlich, Hausgenossenartig,  zu anderen wieder geschäftlich-distanziert.


Dienstag, 20. November 2018

Taps

m Würzburger Buchantiquariat der Brauchbar-GmbH fand ich ein schmales Bändchen mit dem Titel "Drei Jahre mit Taps".es sprach mich sofort an und ich nahm es mit. Mein Gefühl hat mich nicht getrügt. Auch wenn ich ein sogenannter Katzenmensch bin, hat mir die Lektüre sehr gut gefallen. Man spürt die Liebe die die Autorin, Jutta Neufang, zu ihrem dackel empfand. Es ist liebreizend geschrieben.
Sie hat insgesamt drei Bücher über Taps verfaßt, die alle beim Albert-Müller-Verlag/Rüschlikorn, Zürich, erschienen sind:

Drei Jahre mit Taps, 1961 - 83 Seiten

















Taps und seine Welt, 1963 - 112 Seiten

















Taps und Puck am Meer, 1965 - 101 Seiten (noch ist es auf meiner Wunschliste bei Booklooker.de)



Im Buch Taps und seine Welt war sogar eine "Signierung" des Dackels mit Foto und Unterschrift.  Das zweite Buch hat ein inhaltsverzeichnis, einen Brief an den Verleger und ist aufgeteilt in: Die Zeit vor Taps, Und dann kam Taps, Winter, Frühling, Sommer, Herbst.
Ein bisschen konnte ich über die Autorin herausfinden:
Geboren am 27. September 1920 in Berlin als Jutta Klebe.
Beruf: Dr. med. Fachärztin für Innere Medizin. Sie lebte in Brilon-Wald.
Autorenname: Jutta Klebe.
Selbständige Veröffentlichungen: Drei Jahre mit Taps. Ein Dackel-Buch. Rüschlikon-Zürich: A. Müller 1961 – Gespräch. Dialog über ein heikles Thema. Köln: Melzer 1963 – Taps und seine Welt. Ein Dackel-Buch. Rüschlikon-Zürich: A. Müller 1963 – Taps und Puck am Meer: Noch ein Dackel-Buch. Ebd. 1965.
Nachschlagewerke: Who’s Who in Literature? Bd. 1, 1978/79 – Kürschner: Dt. Lit.-Kalender 1978 – Kosch, 3. Aufl., Bd. 11, 1988 – Dt. Bibliothek. (nach: Lexikon westfälischer Autorinnen und Autoren 1750 bis 1950

Meine Katze Lina hat mir beim Fotografieren der Bücher zugeschaut.