Samstag, 29. September 2018

"Schauergeschichten"

hris Prestley ist ein englischer Buchautor und Maler, den ich durch Zufall fand. seine Bücher sind eigentlich für Kinder, doch sämtliche Geschichten seiner "Schauergeschichten" haben einen Nenner: die Hauptperson, stets ein Kind, überlebt nicht oder erlebt eine besondere Tragik.
Der Schreibstil ist fesselnd, So schnell hatte ich Bücher schon lange nicht mehr fertig gelesen. Die Kurzgeschichten sind durchweg spannend. Obwohl für Kinder und Jugendliche, bieten sie die Möglichkeit, sich wirklich zu gruseln.  Sämtliche Illustrationen stammen von Prestley selbst. Jede Geschichte hat eine Eingangszeichnung und eine im Text.
Die Titel lauten:

Onkel Montagues Schauergeschichten. Bloomsbury Verlag, Berlin 2010
(Uncle Montague’s Tales of Terror. 2007
 Ein Onkel erzählt dem Sohn seines Bruders gruselige Geschichten.


Schauergeschichten vom schwarzen Schiff. Bloomsbury Verlag, Berlin 2011
ein alleinreisender Junge trifft in einem Zug auf eine merkwürdige "Frau in weiß", die ihn mit Geschichten unterhält.
(Tales of Terror from the Black Ship. 2008)
 
Schauergeschichten aus dem Schlund des Tunnels. Bloomsbury Verlag, Berlin 2012
(Tales of Terror from the Tunnel’s Mouth. 2009)
Ein unheimlicher Gast erzählt zwei Kindern in einem abgelegenen Wirtshaus schaurige Geschichten rund um das Thema "Schiff".


Der Autor hat eine wunderschöne Homepage, leider nur englischsprachig.  Von seinen Werken sind auf Deutsch erschienen:

Mister Creecher. Bloomoon Verlag, München 2013
Dead Eyes – Der Fluch der Maske. Bloomoon Verlag, München 2014
Modermoor Castle – Die Jagd nach dem verschwundenen Löffel, FISCHER Sauerländer 2018




Donnerstag, 27. September 2018

Knaur Horror - die Anthologien


ie 1980er Jahre bilden mit den frühen 1990ern die Blütezeit in der Horror-Paperback-Literatur.  Fast jeder Verlag brachte eine oder wie etwa der Heyne-Verlag mehrere Reihen heraus, wobei Horror und Phantastik ineinander übergingen.

Von den etwa 62 Bänden der Reihe "Knaur - Horror" habe ich mir lediglich die


Kurzgeschichtensammlungen zugelegt.  Es sind zehn Bände mit qualitativ unterschiedlichem Inhalt.  Besonders die Sammlungen, die sich thematisch um die Elemente Kälte und Hitze drehen, zeigen sich sehr durchwachsen.
"Post mortem" scheint in aller Eile herausgegeben worden zu sein, denn der Band bekam weder eine Einleitung noch ein Inhaltsverzeichnis.  Die bei Knaur in dieser Reihe aufgelegten "Bücher des Blutes" 1 - 6 von Clive Barker sind hier nicht aufgelistet.  Ich habe sie von einem anderen Verlag aus jüngerer Zeit erstanden.
Abgesehen von "Post mortem" haben alle Bände neben einer Einführung biographische Angaben, gemixt mit der Entstehungsgeschichte und der persönlichen Bedeutung für den Autor der jeweiligen Kurzgeschichte.  Das sind für mich weitere Pluspunkte, die unbedingt bei Anthologien oder Romanen überhaupt dazugehören.

Hier eine chronologische Auflistung:
1989

1990

Oktober 1990

April 1991

Juni 1991

Februar 1992

November 1992

August 1993

Juni 1994

Oktober 1994
 Bei dieser Gelegenheit gebe ich zu, daß ich ein sehr ungeduldiger Mensch bin.  Ich fiebere dem Moment entgegen, ein fertig gelesenes Buch endlich ins Regal zu seinen passenden Artgenossen stellen zu können.  Um zum einem dieses Gefühl zu überlisten und das "Noch-zu-lesen"-Regal zu entlasten, habe ich mir einfallen lassen, die noch nicht gelesenen Bücher bereits  vorher zu den anderen einzureihen, wobei ich sie aber, damit ich sie nicht vergesse, seitlich stelle. es sieht dann so aus:

 Von zehn habe ich noch fünf aus dieser Reihe vor mir.  Ich hoffe, bald sieht dieser Teil des Regals dann gepflegter aus:
Update 1.10.2018: nun sieht es tatsächlich wie auf dem Foto aus.

Dienstag, 25. September 2018

Fundstück.

oldmann hat eine kleine, vierbändige Reihe herausgegeben, "das große Horror-Lesebuch".  Es ist eine Lizenzausgabe, 1991, veröffentlicht. Die Originalausgabe erschien 1989 bei Bentam Books, New York.
Dieser Band 1 der deutschsprachigen Reihe beinhaltet nur Kurzgeschichten über Zombies.  Zombie-Filme sehen Claudia und ich zwar gerne, aber Bücher dazu sind nicht mein Interessengebiet.  Das Buch habe ich nur der Vollständigkeit halber und weil Rramsey Campbell in seinem Vorwort zu "Träume des Grauens" (Knaur Horror 70012) zu dem Buch sagte:

"Gerechterweise muß ich erwähnen, daß das von Skipp und Spector verfaßte Vorwort dieses Bandes zum Überzeugendsten gehört, das ich je zum Thema Splatterpunk gelesen habe".
Tatsächlich stammt das Vorwort von George Romero.

Nun, das Buch, das ich gebraucht kaufte, hat von einem vorherigen Besitzer im Inhaltsverzeichnis einige Bemerkungen hinterlassen, wie ich sie so noch nie sah.  Früher hakte ich die Geschichten, die ich las, mit einem Bleistift ab, dieser Unbekannte machte das gleiche mit einem Kugelschreiber, doch er vermerkte zusätzlich das Datum, wann er sie gelesen hat sowie ein persönliches Fazit zum Inhalt:



 Passend zu dieser kurz gehaltenen Meinung fand ich einen Link, der dieses Buch genauer rezensiert, aber zum gleichen Ergebnis kommt wie mein unbekannter Vorbesitzer:
BücherTreff.de - Rezension


Die drei weiteren Bände der Reihe sind:
Erscheinungsdatum 1993


Erscheinungsdatum1994


Erscheinungsdatum1994
 Zum Band IV fand ich eine kurze Rezension


Update 6.10.2018:
 Durch Zufall fand ich ein weiteres Taschenbuch des Verlags:
Horrorkurzgeschichten moderner weiblicher Autoren.
Sämtliche Geschichten sind aus dem Jahr 1990, das Buch selbst ist auch 1990 erschienen, also ein Jahr vor der Reihe "Das große Horror-Lesebuch".  Die deutsche Ausgabe stammt aus dem Jahr 1991.
Das besonders Bemerkennswerte an dieser Anthologie ist, daß es zu den Gechichten neben einer Einleitung von Lisa Tuttle zu jeder Geschichte Nachbemerkungen der Autorinnen und am Ende des Buches Anmerkungen zu den Autorinnen mit weiteren Werken und einige Eckdaten über sie gibt. Dreifache Informationen, das ist selten!
1991




"Für unerschrockene Leser"

eit mehr als 20 bis 30 Jahren sind fünf Bücher in meinem Buchregal heimisch, von denen
ich etwas erzählen möchte.  Sie sind klein, 9,5 x 15,5 cm, haben jeweils 158 Seiten und wiegen gerade einmal 150 Gramm und sind gebunden. es macht Freude, sie einfach nur anzusehen, denn man sieht ihnen an: hier wurde mit Liebe zum Buch gearbeitet.
Die Rede ist von einer sechsbändigen Serie "Für unerschrockene  Liebhaber von ..." des früheren Scherz-Verlages aus den 1980ern, die ein Teil der großen "Die kleine Bettlektüre"-Reihe war.  Wie überrascht war ich, als ich während meiner Recherche zur Reihe "für unerschrockene Leser" ein sechstes Buch entdeckte, das ich noch gar nicht habe.  Aber jetzt, jetzt ist diese Reihe wirklich komplett.  Zusammengestellt sind die Geschichten von Katharina Steiner und kamen 1991 mit dem Titel "Kleine Bettlektüre mit unheimlichen Spukgeschichten" an die Leser.

Die meisten Stories sind mir zwar bekannt, mir geht es aber mehr um  die Vervollständigung dieser  kleinen Serie.
Übrigens gab es für die anscheinend begehrtesten Bändchen der "kleine Bettlektüre" eine Neuauflage.  Die sechs Gruselbücher sind dabei außen vor geblieben.  Es ist nicht schlimm, denn sie haben so schöne Buchcover, sind einzigartig in der ganzen Serie und die Neuauflagen sind längst nicht so schön gestaltet wie die Erstausgaben.

Hier eine chronologische Auflistung der Inhaltsangaben:

 1. Kleine Bettlektüre mit den gruseligsten Gruselgeschichten
(1981, ausgewählt von Katharina Steiner)
 2. Kleine Bettlektüre mit den horribelsten Horrorgeschichten
(1985, ausgewählt von Ursula Gail)
 3. Kleine Bettlektüre mit nachtschwarzen Vampirgeschichten
(1982, ausgewählt von Ursula Gail)
 4.  Kleine Bettlektüre mit unheimlichen Spukgeschichten
(1991, ausgewählt von Katharina Steiner)
 5. Kleine Bettlektüre mit grabeskühlen Gespenstergeschichten
(1999, ausgewählt von Ursula Gail)
6. Kleine Bettlektüre mit den schauerlichsten Schauergeschichten
(1999, ausgewählt von Ursula Gail (?))




 Bei den  Bänden 2, 5 und 6  ist das Erscheinungsdatum vermutlich von diversen Anbietern willkürlich auf 1999 gesetzt, denn im Copyright sind generell keine Jahreszahlen angegeben.  Sie dürften eigentlich ebenfalls aus den 1980ern sein.  Für die anderen Bände  habe ich das Datum herausfinden können.
Auch ohne den Schutzumschlag sehen die Bücher schön aus, aber gerade die herrlich detailreichen Umschlagbilder sind das absolute Hinguckerchen. 

Die Reihe der kleinen Bettlektüren begann 1955 mit "Kleine Bettlektüre für unverzagte Ostpreußen) und endete, mittlerweile war  Scherz Bestandteil des Fischerverlages, 2006 mit "Kleine Bettlektüre für den findigen Schützen".
Es gab in dieser als  Geschenkbücher konzipierten Serie weitere  Kategorien: Für Menschen mit Liebhabereien, Aufmerksamkeiten und herzliches Dankeschön, Treffliche Breviere für große Literatur- und Musikliebhaber, Herzliche Aufmerksamkeiten, Für die Freunde von Land und Landschaft sowie Bücher zu Sternkreiszeichen.
Es ist ja klar, daß ich das "treffliche Brevier" über Goethe besitze. 


Der Gestalter der Umschlagbilder hieß Heinz Looser. Neben Illustrationen für diverse Bücher übersetzte er als einer der Ersten beispielsweise die Krimis von Agatha Christie.

 Auffällig auf seinen gestalteten Schutzumschlag in der Serie "für unerschrockene Leser" ist die immer wieder kehrende einzelne Tulpe sowie ein Tulpenstrauß.  
Besonders auf dem Buchrücken ist die Tulpe stets dabei.
Für die weiteren Serien der kleinen Bettlektüre gibt es ebenfalls stets wiederkehrende Erkennungsmerkmale. 




Symbolisch steht die Tulpe für Vergänglichkeit und Tod, aber auch für Wiederauferstehung.  Ein dargereichter und ans Bett gestellte Tulpenstrauß soll den Tod einladen; die Seele des Schläfers wird direkt zu Gott gebracht.  Die Eigenschaften sind ihr in dieser Zeit zugesprochen worden. Seit der Mitte des 16. Jahrhunderts, genauer gesagt: 1554,  ist sie bekannt, aus der Türkei mitgebracht.  Ihr Name ist persisch und bedeutet "Turban" (Tulipan).  Im Islam ist die Tulpe mehr mit Freude und Glück assoziiert, deswegen gibt es diese unterschiedlichen Symboliken.
Looser hat die Tulpe als Einzelstück und als Strauß perfekt eingefügt.


Auf den linken Bildern sieht man die Bedeutung anschaulich zur Geltung gebracht:
Das Skelett mit der Tulpe, das die dem lebenden Menschen die Seele nahm.
Die welkende Tulpe am Sarg,
der von einem Geist überbrachte Tulpenstrauß.