Mittwoch, 24. Juli 2019

Ronald Chetwynd-Hayes


n den 1980ern bin ich wie viele andere auch der Popularität von Stephen King anheim gefallen. Mein Augenmerk lag zu sehr auf ihn und seine Bücher, was ist mir damals nur entgangen (aber gut, die 1980er/frühen 1990er waren nebenher auch meine Perry-Rhodan-Zeit, weniger Gruselromanzeit). Es gibt viele andere, die ihn übertrafen. Für mich ist  einer von ihnen z. B. Chetwynd-Hayes

Vor der Entdeckung der Vampir-Horror-Stories-Taschenbücher kannte ich lediglich  den Kurzgeschichtenband des Autors Der Monsterclub, Bastei 1979



 und verstreut vier Kurzgeschichten in Anthologien:
Der Fluchtdämon. In:  Jason Dark präsentiert: 50 x Gänsehaut, Bastei 1986 und Schock &   Schreck, Bastei 1990
Lord Dunwilliam und die Cwn Annwn. In:  Gespenstergeschichten aus Wales, Fischer 1987
Die Frau unter dem Baum. In:  Tagesgespenster, Nachtgespenster, dtv 1987
Der Monsterclub. In: Schock + Schreck, Bastei 1990

Mit den Taschenbüchern 14, 20, 50, 54, 57 und 80 habe ich nun einen guten Einblick in das Können dieses Schriftstellers. Zu den Titelbildern fand ich ein wenig über die Zeichner heraus.
Von Josh Kirby soll das Titelbild von Nr. 14 sein.
Von Les Edwards stammen  Nr. 20 und Nr. 50.
Für den Band 50 hat sich Les Edwards  ein Grabmal bzw. Denkmal gesetzt:  

Von  Nikolai Lutohin ist das sich auf eine Geschichte im Buch beziehende Bild von Nr. 54.
 Der Zeichner von Nr. 57 ist nicht bekannt.
Von dem Zeichner mit dem Allerweltsnamen George Smith (weswegen ich ihn nicht finden konnte) ist das Bild  der Nr. 80.

Müßte ich mich entscheiden, so würde ich die Bände 57 und 80 zu den besten der Pabel-Reihe zählen.

Ein Haus wird zur Todesfalle für den Eintretenden; eine Ermordete rächt sich auf ungewöhnliche Art; ein Junge findet heraus, daß seine Eltern auf dem "Boden" ein unschönes Geheimnis bewahren,  eine Seance und sein unangenehmes, klassisches Gruselergebnis; Perücken können  rachsüchtig sein; Eine Stalkerin mit nicht alltäglichen Absichten; Eine Kopftransplantation gelingt, aber über den Körper machte man sich wenig Gedanken; Ein Junge rächt sich für ein väterliches Versteckspiel; Ein Mann will seine Frau töten, aber sie greift ihm vor; ein Sammler findet ein Ei, und bekommt einen unliebsamen Hausbewohner.

Wenn der tote Urgroßvater Ansprüche erhebt und  zudem der Familie ein ungeahntes Geschäft beschert; eine Tür muß nicht nur ein Durchgang von Zimmer zu Zimmer sein ..; die krankhafte Neugier einer Frau wegen den neuen Nachbarn wird einem Ehepaar zum Verhängnis; nicht jede Frau, die sich in einer Wohnung nach einem Drink einnistet, beabsichtigt etwas gutes;  ein Psychopath findet unverhofft eine Gleichgesinnte; ein erwachsener Mann ist plötzlich wieder ein Baby; eine alte Dame bekommt ihren eigenen Tod nicht mit; eine durch die Jahrhunderte reisende Seele hat vom derzeitigen Körper und Alltag genug.

Wenn ein Untoter ins Haus vordringt und behauptet, hier gelebt zu haben , sollte man doch besser die Beine in die Hand nehmen und das Haus aufgeben, bevor man irgendwohin mitgeschleift wird ...; Klassische Haunted House-Geschichte, die für Überraschungen sorgt; diese "Weihnachts"geschichte läßt nicht nur für die Hauptperson einiges offen und ist originell; Ein parapsychologischer Detektiv und seine Assistentin erleben eine furchterregende Geistererscheinung; (mir scheint die Figur Detektivs und seiner Assistentin, als sei es eine Teilgeschichte aus mehreren Folgen, kann es eine wiederkehrende Romanfigur  des Autors sein?); Eine Geisteranrufung in Gegenwart einer alten Truhe bringt einem Betrüger die echte Geisterwelt gefährlich nah.

Eine Aufhockergeschichte endet völlig unvermutet; eine ermordete Ehefrau, eine vermeintlich neue Geliebte voller Unschuld und ein Ehemann der plötzlich wieder mit seiner ersten Frau vereint ist; Ein Mann erkennt, daß er tot ist und neue ungeahnte Fähigkeiten und Bedürfnisse hat; Wanderer verirren sich und finden ein Haus, das anders ist und nicht nur aus Holz und Stein besteht; eine weitere Aufhockergeschichte, die für die Erstgeplagte gut endet, aber für alle anderen ....

Ein Dorf freut sich über einen verirrten Wanderer, aber aus anderen Gründen, als dieser meint; Liebe, die wirklich blind macht - und wahnsinnig; die Liebe zu Gespenstern kann nicht gut enden; Mr. Hinkebein, eine grandiose kleine Geschichte im Stil von The Ohters; wenn der geizige  Verstorbene aus Gram über den Mißbrauch seines Testaments keine Ruhe findet; finden sich Selbstmörder in anderen Zeiten und Körpern wieder? eine kleine Geschichte dazu am Schluß des Buches.

Einem kautzigen Rentner wird das Leben durch kleine Wesen  unerträglich gemacht; wer weit wandert, könnte  sich plötzlich in einer Parallelwelt wiederfinden; mit dem Kauf historischer Möbel könnte etwas miterworben werden, was man nicht wollte; nach einem Atomkrieg sind nicht nur große Ratten und streunende Hunde eine Gefahr ..., als Totengräber sollte man sich genau ansehen, mit wem man auf dem Friedhof redet; als Parasit den Körper eines Babys für sich zu nutzen, hat seine Vorteile; nach Unfälle sollte man sich fragen, ob man weiterhin Gewalt über seinen eigenen Körper hat und nicht jemand anderes;auf humorvolle Art erzählt der Autor über einen Frankenstein junior und dessen Minimonster; das Kind eines Vampirs und dessen sterblicher Frau erzählt die besonderen Lebensumstände der Familie.

Leider fehlen die englischen Originaltitel, ich habe sie  im Internet finden können:







Sonntag, 14. Juli 2019

Survival in Deutschland

infach so wandern ist nicht, dazu bedarf es ein wenig Ausrüstung, Vorbereitung, Leidenschaft und Kenntnisse, es geht  ja nicht um Spaziergänge. Als Jugendlicher habe ich ab und an mehrere Tage im Wald zugebracht, bin zum Beispiel von Veitshöchheim über Güntersleben nach Gramschatz und über eine andere Strecke zurück marschiert.  ich kann mich an fünf  provisorische Reisighütten erinnern, die ich baute. Mit meiner damaligen Freundin machte ich 1987 eine große Eifeltour, teils schliefen wir im Auto, teils im Freien, schwer bepackt unterwegs mit Rucksack und allem notwendigen (und natürlichauch unnötigen) Zeug.Mit jeder Wanderung stieg der Erfahrungswert.
Ich weiß sogar noch, woher ich diese Bücher habe.
Bergsteigen I von Werner Munter und Überleben in der Natur - Handbuch für Abenteurer  stammen von meinem Bruder. Die Kunst zu wandern von Siegfried Sterner ist von meinem Vater, es steht sogar sein Name im Buch. Baron van Mabel´s Rucksackwandern ist von einem Outdoorladen in Würzburg gewesen und Überleben in Natur und Umwelt von Heinz Volz  stammt aus dem Würzburger Nato-Shop.


Die Hallwag-Taschenbücher waren in unserer Familie absolut beliebt, sie paßten gut in Rucksack oder Gesäßtasche. die Themenvielfalt war groß, und aus den Bereichen Botanik und Natur hatten wir bestimmt alle im Besitz. Bergsteigen I habe ich selten gebraucht, aber vielleicht kommt noch sein großer Tag?


Das Taschenbuch aus dem Jahr 1977 von Sterner hat nur 172 Seiten.Beim Einlesen für diesen Blogeintrag war ich angenehm überrascht, welche Fülle an hilfreichen Tipps auf diesen Seiten zu finden sind. Der Autor hat an alles gedacht und ist ein himmelweiter Unterschied zu einer Selbstbeweihräucherung und Worthüslerei eines Du mußt wandern.
Ja, Andraks Buch habe ich auch, ich gebe es zu.





 Überleben in der Natur von 1981 ist eine perfekte Ergänzung zu Sterners Buch. Ich hatte es in der Eifel dabei, Dort lernte ich, wie man einen Rucksack packen sollte, denn als wir  irgendwo bei Simonskall versuchten, den Angriffsweg der 89. Infanteriedivision auf Vossenack nachzugehen, behinderte uns das Ungleichgewicht der Rückenlast, um auf den Berg hinaufzukommen; immerhin, wir wußten danach, wie sich die Landser gefühlt haben mußten, dabei war es im Gegensatz zu damals trocken. es ist in den Kapiteln knapp gehalten, beschränkt sich auf das Wesentliche.



 Anderson ist ein Bergwanderer und hat auf humorvolle Art 1980 seine Erfahrungen niedergeschrieben. In den Cartoons verstecken sich nützliche Hinweise. es war mein Richtwert für die langen Touren, die um die zwanzig, dreißig Kilometer umfaßten. Damals machte man sich weniger Sorgen, wo sich die Kinder so herumtrieben, als heute, es hieß dagegen: Paß auf dich auf und habe viel Spaß.

Für mich wichtige Utesilien sind abgehakt.



 Neben diesem kleinen, aber dicken Taschenbuch aus der Feder einen BW-Fallschirmjägers hatte ich in weiteres vom einem US-Army-Offizier. Auch graue Bundeswehrhandbuch habe ich noch irgendwo auf dem Speicher liegen. Alle Bücher lehrten mich, die Natur respektvoll und Freundlichkeit zu betrachten, ich lernte, sie so zu verlassen, wie ich sie vorfand und nichts sinnlos zu (zer)stören.



Donnerstag, 11. Juli 2019

Kaum beachtete Sachliteratur: das Wanderbuch

ch habe  mal gezählt. Dieses Jahr sind wir bis jetzt, ohne die kleinen Spaziergänge hinzuzuzählen, zweidreißigmal gewandert. Das Wanderbuch als Hilfsmittel habe ich erst dieses Jahr wiederentdeckt. von meinen Eltern habe ich acht Bücher voller Wandervorschläge übernommen, Rhön, Steigerwald, Spessart und Maindreieck. Drei weitere sind von mir. Wie schon erwähnt, standen die Bücher  bei ihren regional passenden Artgenossen, so gut wie nicht angeschaut. Vor langer Zeit, als ich meine Burgenforscherphase hatte, nahm ich sie zur Hand, um eine gute und schnelle Route vom Parkplatz zum Ziel zu finden, mehr interessierte mich nicht.
Jetzt dagegen  sehe ich mir die Wandervorschläge genauer an und suche uns Strecken aus, die wir möglichst als Rundwanderung begehen können. Wie kürzlich im Naturschutz Romberg geschehen, habe ich festgestellt, daß viele Wegmarkierungen oder Wege, die es in den 1970ern gab, nicht mehr existierten oder durch andere Markierungen ersetzt wurden.Die Hochzeit des Wanderns war eindeutig in den 1970ern und 1980ern. Damals begegneten wir entsrprechend  auch vielen anderen, die wie wir unterwegs waren.
Heute? Claudia und ich gehören  zu einer selten gewordenen Spezies. Der Deutsche nutzt kaum noch die Füße in freier Natur und wenn, dann zum Gassi gehen. An Feiertagen sieht man schon mehr Leute auf den Wegen, Pflichtprogramm Familienspaziergang absolvieren.
Claudia sage mir gestern, das Wandern würde wieder populär, aber vor allem in den bekannten Touristengebieten, wo "man" sowieso schon immer hinpilgert.
Mehr Fußgänger wären mir wirklich lieb, man meint schon, als Sonderling zwischen Radfahrern, Quads (dieser Hype ist wohl allmählich  am Verschwinden), Traktoren und Gassigehern sich mühsam behaupten zu müssen und von ihnen geringschätzig betrachtet zu werden.

Eine chronologische Auflistung meiner Regalbewohner:
Rudolf Albert - Rundwanderungen Steigerwald. J. Fink Verlag 1973
Franz Schaub - Spessart und Rhön, die schönsten Wanderungen im Naturpark. Süddeutscher Verlag  1974
Walther Knappe - Rundwanderungen Spessart. J. Fink Verlag, Zweitauflage 1974
Helmut Dumler - Rundwanderungen Rhön. J. Fink, Kümmerley + Frey 3. Auflage 1978
Paul Hinz/Josef Kaul - Parke und wandere, Fränkische Schweiz/Steigerwald. Südwestdeutsche Verlagsanstalt 1981
Paul Hinz - Ein Wegweiser, Naturpark Steigerwald, Südlicher Teil. Bayerische Verlagsanstalt Bamberg 3. Auflage 1981
O. N. - Mit dem Wanderstab unterwegs, Mainfranken Ost. Mainpresse Richterdruck 1982
Heinrich Höllerl - Wandern in Unterfranken. Oberfränkische Verlagsanstalt 1982
Heinrich Höllerl - Unterwegs, Wanderungen um Gemünden.  Hans Christians Verlag 1984
Regine Burdinski - Kirchenwege im Taubertal. Markgraf Publishers 2004
Dieter Buck: Genießertouren ins liebliche Taubertal. Silberburg-Verlag 2015


Die Wanderbücher des Fink-Verlags, alle in einem dunklen Grün gehalten, sind deutlich von Praktikern erstellt. Eingeteilt werden die auf 50 Touren gehaltenen Wandervorschläge stets in Kleine Wanderungen, Halbtagswanderungen und Tageswanderungen. Als Kartenhilfe werden die vom Bayerischen Vermessungsamt herausgegebenen topographischen Karten 1:50000 (TK 50) vorgeschlagen. Ich habe es ausprobiert, man kann die Kartenskizzen der Bücher sehr gut auf die TK übertragen.
Die Umschlagzeichnungen sind von einem Herrn namens Frieder Knauss, dessen hübsche Werke auch das Rundwanderungen Rhön illustrieren.
Ich war wirklich überrascht, als ich eine Biographie über ihn gefunden habe.












Aus: Rundwanderungen Steigerwald


Aus: Rundwanderungen  Spessart


Aus: Rundwanderungen Rhön





 Das Buch von Franz Schaub bietet außer zwei großen Kartenskizzen des Mainvierecks und der  Rhön und den eingetragenen Routen als Nummern keine weitere Hilfe. Die vorgeschlagenen Touren bestehen nur aus viel Text. Man ist gezwungen, die jeweiligen Wegangaben auf der Karte nachzuzeichnen. Umständlich, zwecklos, ein Beispiel, wie Wanderbücher nicht sein sollten.










Aus: Schaub, Spessart und Rhön




Parke und wandere ist wirklich ein taugliches Taschenbuch zum Mitnehmen, die Wegangaben lassen sich auf der Landkarte gut nachvollziehen. Genaue Kartenskizzen und nette Illustrationen.
 Der Wegweiser Steigerwald dagegen bietet zwar hübsche farbige Fotos, aber sonst ist er völlig untauglich. Er konzentriert sich auf  Wanderwegmarkierungen ohne genaue Streckenhinweise, bietet kein Kartenmaterial und hat keinen Hinweis darauf, welche Wanderkarte man nutzen sollte. Immerhin gibt es eine ausführliche Einleitung mit Verhaltenshinweisen im Naturpark und Angaben zu den Wanderwegmarkierungen.


Aus: Parke und wandere

Aus: Wegweiser Steigerwald
 Höllerl, Förster und Wanderer, viel zu früh  verstorben, hat ein sehr hilfreiches und schönes Buch geliefert, das neben einem leidenschaftlichen Ein Wort zuvor hilfreiche Tips anbietet. Die 43 Routen sind gut beschrieben. Diverse Schwarzweißfotos  lassen erahnen, was einem die jeweilige Wanderung vor das Auge führt. 
Mit dem Wanderstab unterwegs ist eine Sammlung von Wandervorschlägen aus der Main Post und dem Schweinfurter Tagblatt. Die Karten sind ungenau, man muß sich anahnd der Beschreibung den Weg auf der Karte heraussuchen. Leider verlaufen die Strecken oft auf Rad/Fußgängerwegen und oft befahrenen Feldwegen, die als Abkürzung zwischen zwei Orten genutzt werden.
Aus: Wandern in Unterfranken

Aus: Mit dem Wandersab unterwegs

 Unterwegs, Wanderungen um Gemünden entstammt wieder der Feder Heinrich Höllerls. Seine Einführung und  Kleine Gebrauchsanweisung machen Lust auf die Touren, die nicht unter sieben Kilometer betragen. Die Wegbeschreibung ist genau und auf der Landkarte gut nachzuverfolgen, die Skizzen geben dazu mit der grünen Linie Hilfestellung. 
Ins liebliche Taubertal wurde von Dieter Buck, einem Vielwannderer und Praktiker geschrieben, es ist entsprechend informativ und hat schöne Fotos und brauchbare Karten. Ab und an muß ich schmunzeln, denn viele Routenabschnittesind  wir  selbst schon gegangen, ohne das Buch zu kennen oder wüßten bessere Vorschläge für die Wegführung zu machen.


Aus: Unterwegs, Wanderungen um Gemünden.
Aus: Ins liebliche Taubertal


 Mit diesem Buch hat Regine Burdinski ein sehr beachtenswertes Buch veröffentlicht. Hier findet sich alles, was ein Wanderer benötigt: Fotos, gute Karten, detaillierte Streckeninformationen und kein irreführender Text.
Aus: Kirchenwege
Die besten Bücher in meinem Regal  sind von Höllerl, Burdinski und Buck. Wenn Wanderer für Wanderer schreiben, wissen sie, worauf es ankommt.