Sonntag, 9. Februar 2020

Satansbraten à la carte

it der Nummer 59 der Reihe Vampir Horror Stories Taschenbücher, Satansbraten à la carte, habe ich ein relativ fades Buch bekommen. Abgesehen von Robert Blochs The Cheaters und  The shunned house von Lovecraft, beide Geschichten sind mir bereits bekannt, ist nichts darin, was mich sonderlich vom Hocker haut. Die anderen vier Autoren -  zwei machten eine Gemeinschaftsarbeit: Vaters Vampir bzw. Father`s vampire, die ganz amüsant ist - sind mir gänzlich unbekannt.
Das Originalbuch hieß Satanic Omnibus und hatte das selbe Buchcover, allerdings auch mehr Geschichten. Die deutsche Version unterschlug wegen der Kürzung zwangsläufig auch das Vorwort von dem Herausgeber Kurt Singer.
Das Inhaltsverzeichnis nennt nicht einmal die Namen der Autoren, sondern nur die deutschen und englischen Titel der Geschichten. Auf dem Cover sind die Autoren wenigstens  in der Reihenfolge der Geschichten gelistet:
Robert Bloch
Frank Gruber
H. P. Lovecraft
Douglas Leach
Malcolm Jameson
Foto von Bilbo Bagshot
Alvin Taylor/Len J. Moffat
Mich machte es neugieirg, ob ich etwas mehr zu Lovecrafts gemiedenes Haus finden könnte, und tatsächlich gibt es ein reales Vorbild. Das Haus steht in der   135 Benefit Street, Providence/Rhode Island.  Die Situation mit der abgegrabenen Böschung und dem freiliegenden Kellerbereich ist, wie im Buch angegeben,
hier deutlich erkennbar, auch die steile Treppe zum Hauseingang entspricht Lovecrafts Beschreibung. 
Eine Buchillustration aus dem Jahr 1937ist fast identisch. hier ist das Haus nur schmäler und hat wie in der Geschichte  nur eine Tür zum ebenerdigen Keller.

Sonntag, 2. Februar 2020

Vom Überzeugten zum Enttäuschten.

dith Heuer hat die Tagebücher ihres Vaters Erich Dürr veröffentlicht. Nicht einfach so - nein, sie hat zwischen die Texte Informationen zum alltäglichen wie politischen und militärischen Geschehen im Dritten Reich hinzugefügt. Viele Gedanken ihres Vaters werden dadurch verständlicher, intensiver, nachdenklich machend. Eingestreut sind auch vergebliche Attentatsversuche auf Hitler und das Leben in dem Heimatdorf Dürrs, dem kleinen Ort Nehren/Landkreis Tübingen.
Dieses Buch hat mich beeindruckt. in meinen Regalen stehen viele Divisiongeschichten und Erinnerungen von Soldaten, doch dieses ist in seiner Aussagekraft eindrucksvoll genug, um die Menschen und ihr Handeln in diesen zwölf unsäglichen Jahren besser zu verstehen. Ein Buch, das man gelesen haben sollte, wenn man sich für die Zeit des Dritten Reiches interessiert.

Das Fazit des einst willfährigen und infiltrierten Mitläufers und für seine Zeit typischen Deutschen (Jungvolk - HJ - RAD - Wehrmacht) des NS-Regimes ist am Ende:
"Wie hat man uns mißbraucht!" 

Seine militärischen Aufenthalte, vom Unteroffizier bis zum Oberfeldwebel in einer Funkstaffelwaren Rußland und ein kurzes Intermezzo an der Westfront bei:
1937 - September 1944 25. Infaneriedivision/Infanterieregiment 35/I. Bataillon
5.10.1944 - 30. 10. 1944 Panzerbrigade 111 (bald nach der Aufstellung aufgelöst)
30.10.1944 - 5.12.1944 11. Panzerdivision/Panzeraufklärungssabt. 11 
7.12.1944 - 3.5.1944  25. Panzergrenadierdivision/35. Panzergrenadierregiment/I. Bataillon (wieder bei seiner alten Einheit,bis auf wenige Ausnahmen lauter fremde Gesichter)
Besonders in der zweiten Hälfte des Jahres 1944 und dann 1945 fiel ihm auf, wie widersinnig viele Befehle und Anordnungen waren. Die Soldaten wurden in sinnlosen Angriffen und Durchhalteaktionen verheizt.

 Wie verblendet man damals doch war, so einem "Führer" zuzujubeln:
Hitler zu den dänischen Außenminister Erik Julius Christian Scavenius und dem kroatischen Außenminister Lorković,  27.11.1941(!)
27. November 1941

Quelle: https://www.dieterwunderlich.de/Haffner_Hitler.htm (c) Dieter Wunderlich
"Ich bin auch hier eiskalt. Wenn das deutsche Volk einmal nicht mehr stark und opferbereit genug ist, sein eigenes Blut für seine Existenz einzusetzen, so soll es vergehen und von einer anderen, stärkeren Macht vernichtet werden […] Ich werde dann dem deutschen Volk keine Träne nachweinen."