Sonntag, 28. April 2019

Verirrtes Buch

eim Aufräumen fand ich in dem Karton, in dem ich Bücher zum Verkauf unterbringe, ein kleines Taschenbuch, an das ich gar nicht mehr gedacht habe. Warum es dort gelandet ist, kann ich nicht sagen.  Es handelt sich um "Schock & Scheck aus der Reihe "Urlaubsbegleiter" von Bastei-Lübbe.
Aufgelegt wurde es 1990, hat 368 Seiten und beinhaltet fünf Kurzgeschichten.

Robert Chetwynd-Hayes: Der Monster-Club.
Jason Dark: Die Schwiegermutter
Stephen King: Spätschicht
Charles Dickens: Lektüre für die Abenddämmerung
Robert Louis Stevenson: Der Leichenräuber

 Robert Chetwynd-Hayes war mir damals völlig unbekannt. Mittlerweile weiß ich, daß er ein eifriger Horrorgeschcihtenschreiber war und seine Geschichen oft in den Taschenbüchern der Vampir-Horror-Stories erschienen.

Überrascht hat mich, daß dieses Buch aus einer saisonalen Reihe, die nur für den Urlaubssommer 1990 gedacht war, doch etwas Aufmerksamkeit durch den Verlag bekam. Neben Fünf Eingangsillustrationen (Zeichner leider unbekannt) zu jeder Geschichte gibt es am Ende   Anmerkungen zur Ersterscheinung und den Originaltitel. Das Umschlagfoto stammt von Terry Oakes
Der Vollständigkeit halber hier noch eine Liste der anderen "Urlaubsbegleiter", die bestimmt niemand mehr mit auf Reisen nimmt:

Happy End
Leidenschaft
Intensivstation
Höhepunkte
Thrill & Kill



Samstag, 27. April 2019

Es ist da, ein Vampir-Horror-Roman-Taschenbuch

urch  Ringos Kunst- und Bücherecke bin ich auf  eine alte Taschenbuchreihe des Erich-Pabel-Verlags aufmerksam. Sie sind zu einer Zeit erschienen, als ich mich kindgemäß für anderes interessierte. Die Aufmachung der Serie gefällt mir, der Buchrücken und die Kante sind einheiltich in Blau gehalten. Vom Format her, etwa 18 x 11,5 x 1 cm, sind sie echte Taschenbücher. Von 1973 bis 1980 sind 81 Stück erscheinen, mal als Roman, mal als Anthologie, was mich ja als Kurzgeschichtenjunkie  am meisten interessiert. Die Taschenbücher der Vampir Horror-Stories sind Übersetzungen der englischen Serie The Pan Book of Horror Stories,die von 1959 bis 1988 existierte. das vorliegende Büchlein hat sieben Geschichten des ersten Originalbandes, der im Original 22 Kurzgeschichten enthielt.


 Mit Schreie aus der Schreckenskammer habe ich Band 28 erstanden, November 1975 erschienen. Ob es mehr werden oder es nur ein Testlesen sein wird, entscheidet die Qualität der Geschichten.
Auf 142 Seiten  gibt es sieben thematisch und qualitativ unterschiedliche Kurzgeschichten. Vier haben mir gefallen, zwei sind  "naja", eine war schlecht.
Georg Fielding Eliot: Blutfolter (The copper bowl). Dieser Autor schrieb auch Kriminal-    und Mysterygeschichten. Diese Geschichte ist übelst Klischeehaft und bestand aus Satzbausteinen des Groschenromangenres.
Oscar Cook: Faulende Finger (His beautiful hands). Zu diesem Autor fand ich leider nichts weiteres. Hat mir gefallen. Klassische Gruselgeschichtensituation eines  Erzählers mit einem interessierten gegenüber in Sesseln.
Peter Fleming: Die reißende Bestie (The kill). Dieser Autor hat auch Reiseerlebnisse und allgemeine Belletristik geschrieben.Werwolfgeschichten sind sonst nicht meins, aber diese hat mich gefesselt.
Seabury Quinn: Der Knochenschäler (The house of horror)Quinn schrieb Mystery- und Horrorromane, von ihm sind viele Bücher zu finden.Oldschool Frankenstein-Horror mit einer Art Holmes und überängstlichem Watson. Ganz nett.
Hester Holland: Wer hat Angst vor der Bibliothek? (The library). Abgesehen von ihrem Buch There is Always Oneself! und einer Sammlung von Horrorkurzgeschichten fand ich nichts anderes. Sehr schöner klasischer "Haunted house"-Horror. Hat mir gut gefallen.
Hazel Herald: Das Museum des Terrors (The horror in the museum). Über diese Autorin konnte ich gar nichts in Erfahrung bringen. Monstergeschichte nach Vorbild  H. P. Lovecraft, durchschaubar, ganz nett.
Muriel Spark: Portobello Road (Portobello road). Muriel Spark ist eine aktive Schreiberin, deren Romane vor allem im Diogenes-Verlag erschienen sind. Interessante Erzählperspektive aus der Sicht eines Geistes.
  
Es fällt  auf, daß die deutschen Titel gemäß der Zeit wesentlich reißerischer als die Originaltitel klingen, hat man damals nicht auch fremdsprachige Filme anders synchronisiert, oft  vulgär und "witzig",  und auch Filmtitel völlig verhunzt?
Zum Schluß gibt es noch eine Vorschau auf das folgende Taschenbuch und ein Titelverzeichnis der bis dato erschienenen Bücher.
Hier noch eine komplette Liste mit Titelbildern und guten Informationen: 
Romanhefte-Info.de

 Nachtrag, 3.5.2019: Nachdem ich die ersten Geschichten gelesen und gerade bei Flemings Kurzgeschichte bin, ist mein Ziel abgesteckt: ich lege mir nach Möglichkeit die insgesamt 38 Anthologien dieser Reihe zu. Jetzt habe ich  Die Bände 6, 10, 12, 20, 24, 28, 33, 34 und 46.

Wie es zum Blognamen kam ...

s war am 10. März im Jahre 2011, als Claudia einen dieser herrlichen, ihr eigenen Sätze formte. Damals machte ich extra deswegen einen Blogeintrag, den ich hier Wort für Wort in seiner Originalausrichtung wiedergebe:

Heute waren wir  wieder einmal in Würzburg. Bummeln, shoppen, Arzttermin.
Lecker Futter beim Smartshop geholt, ab zum Hugendubel (u. a. wegen unserer dortigen "Privat"Toilette),
lecker Kaff getrunken, gegessen, Bücher angeschaut und auch zwei gekauft. 
Habe ein feines und kompetentes Buch über "Die Welt der Ritter" (das ich auch schon länger habe) gekauft.
Anschließend "gemüllert" - Besuch bei der Drogerie Müller, DVD- CD-Angebot durchforsten. 
Biomarkt in der Echterpassage besucht. Gothikladen beschnuppert.
Weltbildladen eingehend studiert, ein Buch gekauft
Meinen Romanladen noch schnell durchflitzt.
Lapidare Meinung von Claudia:
"Heute haben wir viel Papier angeschaut".
Ich liebe ihre spontanen Äußerungen.
Schöner Tag
mit Zufriedenheit, Lachen, Spaß.
Und nächstes Mal
gehen wir Stoff anschauen.
 
Claudia am 23.3.2011 am Blutsee, Irtenberger Forst.
Der seinerzeitige Kommentar einer Bloggerin namens Mauve, deren Blog es schon lange nicht mehr gibt, lautete dazu:  "Süß: Heute haben wir viel Papier angeschaut. Ich wäre in Lachtränen ausgebrochen. Solche Sprüche liebe ich."
 
Welches die drei Bücher waren, kann ich gar nicht mehr sagen, zumindest eines  hatte thematisch mit Mittelalter und speziell mit dem Adel zu tun. Seitdem hat sich auch vieles verändert. Wir wohnen im selben Haus, wir haben ganz andere Essgewohnheiten, in einen Smartshop gehen wir nicht mehr. Mein Interessengebiet an Literatur ist vielfältiger geworden, Würzburg meiden wir nach Möglichkeit, aber echten Bohnenkaffee in der Kaffeemanufaktur trinken, das sollten wir wieder machen.
 

Dienstag, 23. April 2019

Tag des Buches.

eil heute "Tag des Buches" ist. lade ich ein paar Ausschnitte aus meinen Bücherregalen hoch. Ich hatte in den 1980ern während meiner beruflichen Tätigkeit im Gartenbau eine Phase des Wenig- bis Nichtlesens, die sich aber mit dem Hobby Burgen und Mittelalter verflüchtigt hat. Während meiner Reenactmentzeit habe ich  einen streng abgeschirmtes Interessengebiet: Geschichte des Mittelalters, seine Sachkultur und Burgen. Seit etwa zwölf Jahren ist die Bücherwelt bei mir wesentlich vielfältiger geworden.
 Irgendwann um 2005 herum entdeckte ich die Wanderleidenschaft, wodurch sich eine Anzahl Bücher über Tiere und Natur bei mir angesammelt hat. es dürfte durch meine Eltern bedingt sein, denn wir haben seit den späten 1960ern bis in die frühen 1980er jedes Jahr Wanderurlaub in der Rhön gemacht. Unser Ausgangspunkt war stets das Würzburger Karl-Straub-Haus.
 Die Zeit des zweiten Weltkrieges  war für mich auch seit der Jugend mehr im soldatischen Bereich interessant. Erst vor vielleicht fünf Jahren habe ich mich umfassender über die NS-Zeit sowie die Verfolgungen "Andersdenkender" und Juden durch das Hitler-Regime informiert. So sieht es aus, wenn ich thematisch zugehörige, noch zu lesenden Bücher in den entsprechenden Regalen  zwischenlagere.
 Manchmal paßt das Format einfach nicht ins Bücherregal zu den anderen. Also lege ich sie eben hin oder stelle sie quer. Hier liegt Mägde. Lebenserinnerungen an die Dienstbotenzeit bei Bauern von Therese Weber.

 Der "wilde Westen" Nordamerikas ist eine besonderes Interessengebiet von mir geworden, von den Ureinwohnern bishin zum Bürgerkrieg ist viel Lesestoff vertreten.
Aus  der phantastischen Bibliothek von Suhrkamp habe ich derzeit 50 Stück. Mit den Horrorbüchern habe ich angefangen, habe sie alle und vervollständige sie noch mit der phantastischen Literatur. Geordnet habe ich sie nach Autor in alphabetischer Reihenfolge. Anthologien mit verschiedenen Autoren stehen ganz links in der Reihe. Auf dem Foto ist noch eines, das ich lesen möchte. (A. Derleth, Auf Cthulhus Spur)
 Mittlerweile habe ich alle Horrorbücher von Knaur gelesen, eingereiht und  - sieht es nicht hübsch aus? Ich mag es, wenn eine Buchreihe äußerlich zusammenpaßt. 
 Hier einmal der krasse Unterschied zwischen den elfenbeinfarbigen und weißen Ordnern der Fjälla-Serie von Ikea. Die Comics gucken oben heraus. Hoffentlich werden die anderen wieder ins Programm aufgenommen.

 Lina hat währendessen auf die Wiese geschaut. Gina hat irgendwo geschlafen.


Sonntag, 21. April 2019

Goethes Gartenhaus

eben dem Doppelhaus am Frauenplan war das Gartenhaus am Stern  Goethes Hauptaufenthaltsort für über sechs Jahre, bis 1.6.1782. für ihn blieb der Garten mit seinem Haus weiterhin sein Lieblingsort in Weimar. Natürlich findet das Gartenhaus vielfache Erwähnung, egal in welchen Büchern, die sich um Weimar oder Goethe drehen. 

Ich besitze drei  Bücher, die sich alleine mit diesem wichtigen Lebensabschnitt Goethes beschäftigen:

Wolfgang Rödel: Goethes Gartenhaus in Weimar. Zweite Auflage, 1965, Weimar. Goethe-Nationalmuseum und klassische Stätten. 50 Seiten, die neben Goethes Leben im Gartenhaus auch einen ausführlichen Rundgang anbieten.







 Uwe Grüning/Jürgen Pietsch: Goethes Garten am Stern. Bucherlag Der Morgen, 1989. Viele schöne Fotos, auf 78 Seiten mehr Goethe als Gartenhaus, und das oft schwülstig. Goethes Gottgleiches Leben am Stern in so 'nem Haus wäre hier ein passenderer Titel gewesen. 










Dorothee Arendt/Gertraud Aepfler: Goethes Gärten in Weimar. Edition Leipzig 1994
Dieses Buch habe ich schon genannt. Von den Seiten 9 bis 68 geht es anständig in die Tiefe mit 
Vorgoetheschen Besitzverhältnissen, dem Haus und seinem  Garten selbst,  den Veränderungen u. v. m.












Das Gartenhaus ist in einen Park eingebettet, zu welchem es ein mit 384 Seiten starken Buch gibt: Susanne Müller-Wolff, Ein Landschaftsgarten im Ilmtal, Böhlau 2007.
Ein erstklassiges Nachschlagebuch über das Werden des Weimarer Parks, über Goethes Gartenhaus und die Parkanlagen der Zeit um 1800 an sich mit einer Fülle an weiterführender Literatur.









Historische Gartenhäuser des 18. Jahrhunderts sind ein kleines Nebeninteressengebiet von mir geworden. Vielerorts sind sie einzige Relikte, während Gärten und Wohnhäuser längst verschwunden sind. Schöne Beispiele sieht man etwa in Wertheim:

Samstag, 20. April 2019

Nächtliches rumoren

ährend der Arbeit ist in mir der Plan gereift, die kleinformatigen Comics aus den Schubern zu nehmen und sie in eines der oberen, niedrigeren Regale zu stellen. Zufrieden war ich nie darüber, daß ich kleine Comics in hohe Zeitschriftenordner untergebracht habe; das ist, als würde ich  Büroklammern in großen Truhen aufbewahren. Heute Nacht, als ich die Katzen rausließ, habe ich  es mal eben so umgesetzt. Jetzt stehen die Comics von Clifford, Burini, König (ja, auch als Hetereo kann man Ralf König lesen und gut finden) und Plauen zusammen über den anderen Comics.
Der erfreuliche Nebeneffekt ist, daß ich  jetzt einen weiteren der raren elfenbeinfarbigen Zeitschriftenordner "Fjälla" frei habe. Jetzt sind es drei leere dieser Art. DREI! Ich bin beglückt. Meine letzte Zählung ergab, daß ich 33 gefüllte und drei  leere dieser hübschen Teile habe. Laut Ikea sollen die auf lange Sicht nicht mehr ins Programm aufgenommen werden. Sie wurden Opfer der "Ich muß raus! Kauf mich, denn ich komme niemals nie nicht wieder (bin plötzlich aber irgendwann doch wieder da, ätsch)!"-Politik des Möbelhauses. 

Nebenbei habe ich in Facebook geschrieben und den Kaffee für morgen vorbereitet. Ich habe durch meine nächtliche Arbeit unter der Woche eine andere Sichtweise entwickelt: die Nacht von Samstag zu Sonntag gehört deswegen für mich zum Beispiel bis zum Morgengrauen noch zum Samstag.
Jetzt ist es 4.16 Uhr, Lina ist bereits wieder zuhause, satt und zufrieden. sie hockt  im Müffchensitz neben mir auf der Couch und schnurrt sich durch die Nacht. Mit der Musik von Professor Kliq  habe ich mich wach gehalten.


Freitag, 19. April 2019

Goethes Haus am Frauenplan

as Haus am Frauenplan, das Goethe seit 1782 bewohnte, ist der Entstehung nach nicht ein Haus, sondern es sind zwei Häuser, die durch Verbindungsbauten verknüpft sind. Diese Zweiheit war Goethe durchaus willkommen. In seinen Altersjahren lebte er in dem Hinterhaus als der private Goethe und ging in das Vorderhaus als der offizielle Goethe.  (Erich Trunz, Das Haus am Frauenplan in Goethes Alter, Schriften der Goethe-Gesellschaft 61/1980)

 Auffällig bei allen kleineren Artikeln in Büchern über Weimar oder Goethe ist, daß das Haus nie in seinem Gesamtbild  betrachtet wird. Gerade das - für mich - wirkliche Leben wird kaum erwähnt: Küche, Dienerwohnungen, Christianes Zimmer, die Bibliothek oder  die weiteren Wirtschaftsräumlichkeiten werden durch das Hauptaugenmerk auf die Repräsentations-,  Sammlungs- und Arbeitsträume überschattet. Der große Mann steht immer im Vordergrund, folgerichtig auch seine speziellen Aufenthaltsorte im Gebäude. Leider  stechen auch Bücher, die das Haus alleinig zum Thema haben, darin nicht immer hervor. 





Zu Goethe bin ich über Sigrid Damms Buch "Christiane und Goethe" gekommen. Es hat mein Interesse am Alltagsleben dieser Familie und deren Weimarer Wohnhaus ganz besonders geweckt. Ihr Untertitel "Eine Recherche" ist bei fast 540 Seiten vollauf berechtigt.  Der Dichter und Wissenschaftler Goethe wird hier zum Mensch Goethe, der, was sein Verhalten gegenüber Christiane betrifft, öfter wie ein Pascha wirkt. Obwohl er weit unter seinem Stand geheiratet und vorher, was noch verpönter war, in wilder Ehe lebte, blieb er ein Mann seiner Zeit, Hausherr und Oberhaupt.

Fast alle Bücher, die sich thematisch um das Haus am Frauenplan drehen, vernachlässigen die Jahre vor 1792, als Goethe das Haus komplett in Besitz bekam. Durch einen Quellenvermerk fand ich das schmale Heft aus dem Jahr 1932 von Alexander Weichberger, der im Gegensatz zu anderen eine eingehende Darstellung des Hauses von seiner Bauzeit bis zum Übergang an Goethe gibt.er bietet dem Leser auch einen detaillierten  Grundriß, in dem alle Zimmer ihre allgemein bekannte Bezeichnung  bekamen. Das sind 58 Seiten, die mich wirklich glücklich machen.

Mit Alfred Jericke und seinem schmalen Buch "Goethe und sein Haus am Frauenplan" von 1964 war für mich wegen dem Gebäude ein Anfang gemacht. Aber ehrlich, abgesehen von den Fotos, endlich eines auch von der Bibliothek, ist das Hauptaugenmerk nur auf die Repräsentationsräume und Goethe gelenkt. Das Drumherum, das alles am Laufen hielt, findet wenig Raum im lediglich durch Absätze gegliederten Buch.









 



Mit "Zelters Grundriß-Skizzen des Goethe-Hauses am Frauenplan" von ErichTrunz im Jahrbuch der Sammlung Kippenberg, Neue Folge/IV 1983,  kam ich schon weiter, denn er hat am Schluß seines Aufsatzes ein wenig  Literatur über das Haus gelistet. Selbst die Gartenhäuser finden eine Erwähnung und sind auch fotografisch abgebildet. Überhaupt sind die sechs Abbildungen, vier Grundriße und die Gartenhausfotos, ein Gewinn.











"Goethes Wohnhaus in Weimar", ein großformatiges Buch mit beeindruckenden Farbaufnamen von Jürgen Pietsch gibt einen umfassenden Einblick auf Haus und Hof, bleibt aber im Detail sehr an der Oberfläche. Das Buch ist als Rundgangshelfer für Besucher gedacht, das zeigt auch der  in den lose  beiglegten Grundriß  des ersten Stockwerks eingetragene Laufplan.

 





Jüngst habe ich "Erich Trunz, Das Haus am Frauenplan in Goethes Alter, Schriften der Goethe-Gesellschaft 61/1980 (Weimarer Studien)" gelesen und habe einen lebendigen Eindruck über den Alltag im Haus erhalten. Ich bin froh, es entdeckt zu haben. Natürlich finden leider auch hier weder Garten, Gartenhäuser, Christianes Zimmer oder der Hof wenig Erwähnung,  werden aber durch aufschlußreiche beiläufige Sätze in ihrer Bedeutung für das Haus und Goethe deutlich.  
Der Artikel teilt sich auf in:
Das zweiteilige Haus - Das Arbeitszimmer - Wo saß der Schreiber? - Der engste Lebensbereich - Grundriß des ersten Stocks - Die Empfangszimmer - Sammlungszimmer und Treppe - Der Diener und sein Raum - Die Unterbringung der Sammlungen - Das Haus aus der Sicht der Gäste - Quellen zur Geschichte des Hauses - Die Verbindung des Winkeligen und Klaren - Das Persönliche in der Ausgestaltung.
Dieser Band 61 der Goethe-Gesellschaft bietet auch weitere Einblicke in Goethes Leben, vor allem, was seine Sammlungen und die um die 8000 Bücher umfassende Bibliothek betrifft.


Heute endlich habe ich ein Buch erhalten, das wirklich allumfassend ist. Es bietet auf 160 Seiten Beiträge mehrerer Autoren. Herausgegeben hat es die Stiftung Weimarer Klassik 1996, und heißt  schlicht "Goethes Wohnhaus".  
Die Beiträge sind vielversprechend:
(Einleitung) Zur Geschichte des Goethehauses - Die Goetheschen Sammlungen
(Rundgang) Zur Benutzung - Erdgeschoß - Treppenhaus - Gelber Saal - Kleines Eßzimmer - Brückenzimmer - Gartenzimmer - Christianezimmer (Vorzimmer/Große Stube/Wohnzimmer) - Kleine Küche - Großes Sammlungszimmer - Majolikazimmer - Deckenzimmer - Junozimmer - Urbinozimmer - Vorzimmer - Bibliothek - Arbeitszimmer - Schreibzimmer - Remise - Hausgarten - Steinpavillon.
Sodann am Schluß Literatur zur Auswahl, Personenregister und Abbildungsnachweis; unterstrichen habe ich die Hausbereiche, die bei anderen Autoren fast immer in der Gesamtschau des Hauses vernachlässigt und mit vielleicht ein oder zwei Sätzen erwähnt werden. Viele Skizzen, Grundriße und Fotos machen das Buch zum endgültigen Haupttreffer meiner Sammlung.

In diesem Buch aus dem Jahre 1975 wird das Werden Weimars in den Jahren um 1760 bis 1850 durchleuchtet. es ist auch gleichzeitig als "Goethe und Weimar" zu sehen.  Das Haus am Frauenplan bekam neben vielen Erwähnungen ein eigenes Kapitel, das aber wenig Neues bringt, dafür eine ausführliche Betrachtung der italienischen Treppe.  Für die baugeschichtliche Entwicklung von Profanbauten im 19. Jahrhundert, und  auch Studien zu gesellschaftlichen Verhältnissen im 18. Jahrhundert ist das Buch sehr interessant. 


Der große Garten des Goethehauses findet in Dorothee Arendts akribischen Buch "Goethes Gärten in Weimar"(Edition Leipzig 1994)  seine detailreiche Würdigung.  Zuerst wird der Garten am Stern thematisiert, dann folgt von Seite 69 bis 123 mit vielfältigen Kapiteln der Hausgarten. Geschichte, Besitzverhältnisse, Bedeutung für Goethe, Christianes Wirken, die einzelnen Pflanzen und weiteres interessante kann man darin erfahren. Es setzt den Schlußpunkt für eine ausführliche Betrachtung des Hauses am Frauenplan.



Zufällig fand ich bei Booklooker noch ein kleines, gebundenes, sehr hübsches Buch: "Die kleine Welt am Frauenplan, der Alltag Goethes mit Christiane Vulpius" von Chris Stadtlaender (Pendo Verlag, 2001). DIESES Buch füllt das Haus wirklich mit Leben. Es ergänzt, wo viele aussparen. Der Inhalt geht mit vielen kleine Kapiteln chronologisch durch das Leben des Paares. ich lege es jedem ans Herz, der einen ersten umfassenden, aber doch tiefen Einblick in Goethes Welt und Charakter  werfen möchte. 




Weiterhin verweise ich auf meinen Blogeintrag über Goethes Dienerschaft


Hier werde ich noch ein paar weitere Bücher eintragen, meine Suche hat noch kein Ende.



Donnerstag, 18. April 2019

Vater & Sohn von Erich Ohser "Plauen"

it den Geschichten von Vater & Sohn, die immer samstags in der Main Post im Wochenendteil  gedruckt wurden, bin ich in den 1970ern aufgewachsen. Die Nostalgie hat mich gepackt und ich habe die Gesamtausgabe  des Nikol-Verlages gekauft. Äußerlich schön aufgemacht, bietet es neben dem Inhaltsverzeichnis lediglich alle 194 Comicstrips, die Herr Plauen gezeichnet hatte, chronologisch angeordnet.  Dafür bietet die Wikipediaseite einen sehr guten Artikel über Vater & Sohn und ihren Schöpfer.



Der Suedverlag bietet mit seiner Gesamtausgabe gegenüber der 256-seitigen Ausgabe von Nikol auf 320 Seiten wesentlich mehr, nämlich u. a. ein kurzes Autorenprotrait und eine Liste der chronologischen Erstveröffentlichungen mit Datum und Medium.

Es gibt zwar einen Zeichner, der neue Geschichten herausgebracht hat, aber das ist einfach nicht das Original. Nein-nein, das gefällt mir wirklich nicht.