
Bisher machte ich mir zugegebenermaßen wenig Gedanken, warum ich
Kurzgeschichten vorziehe. Jetzt ist es mir doch mehr bewußt. Bei
Anthologien kann ich, wenn mir eine Geschichte nicht gefällt, aufhören
und die nächste beginnen, trotzdem ist das Buch doch "abgearbeitet", was
man bei abgebrochenen Romanen nicht sagen kann. Das Buch ist zwar dann
noch da, aber nur teilgelesen, weil man sich nicht weiterquälen
möchte, das Ende bleibt verborgen - oder, wenn man die letzten Sätze
noch mitnimmt, fehlt zwischen dem Teil, wo man aufhörte, und dem letzten
Wort die Verbindung. Bei Kurzgeschichten kann ich den Schluß mitnehmen
und mir den Zwischenteil zusammenreimen oder, wenn dieses Ende doch ganz
passabel ist und neugierig macht, den Rest der Geschichte rasch
durchäugeln.
Diese Überlegungen hatte ich, als Ringo`s Kunst- und Bücherecke ein Buch eines Autors vorstellte, der sonst zu meinen Favoriten gehört: William Hope Hodgson. Sein 416 Seiten starker Fantasyroman Das Nachtland ist dort komplett durchgefallen.
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