
Passend zum Namen der
Dame ist es in einem schönen Grünton gehalten. Der Einband zeigt
das einzig erhaltene Portrait von Albertine von Grün, einen
Scherenschnitt.
In den 256 Seiten steckt
eine Fleißarbeit, die ich als Prototyp für eine gelungene
Biographie erachte. Goethe und Albertine haben sich nie
kennengelernt. Ihre Briefe sind nur durch die Goetheforschung bekannt
geworden. Mit Sicherheit gab es mehr Korrespondenz, aber lediglich
jene zu den Freunden und Bekannten Goethes blieb erhalten.
Leider verstarb Albertine
von Grün sehr jung, sie lebte von 1749-1792. Ihre Lebensorte
beschränkten sich auf den Westerwälder Ort Hachenburg und Besuche
in Darmstadt.
Vor 1930 |
Das Grabmal mußte
unverständlicherweise einer Straßenerweiterung weichen. Der große
Baum und das Grab, nicht mehr vorhanden. Es stimmt einen schon
traurig, wie sorglos die Nachkriegsjahrzehnte mit Bau- und
Kulturdenkmälern zugunsten des Verkehrs umgegangen sind.

„Das Grabmahl der
Albertine von Grün (1749-1792) wird von einem eingemeißelten
Totenkopf gekrönt. Dank einer vom Verein für ländliche
Wohlfahrtspflege veranlassten Renovierung (1929) ist auch die
Inschrift des Gedenksteins noch lesbar: Hier schlummert einer
frohen Auferstehung entgegen der Leichnam der Hochwohlgeborenen
Fraeulein Albertine Grün. Sie ward geboren den 11ten Octobris 1749
und starb den 12ten May 1792 in der Mitte ihres thaetigen
menschenfreundlichen Lebens. An ihrem 200. Todestag wurde der
mittlerweile stark verwitterte Grabstein durch eine davor liegende
Marmortafel ergänzt, die Steinmetzmeister Sedone der Stadt
Hachenburg als Geschenk überließ. Die offizielle Feierstunde zum
Gedenktag fand im Beustschen Haus statt." (aus: Heinrichs,
Günther: Vom Leben im Hachenburger Land. Der Hintergrund zu heute.
Bad Marienberg 1976, S. 103 sowie >Inform< - Wochenzeitung mit den
öffentlichen Bekanntmachungen der Verbandsgemeinde Hachenburg, der
Ortsgemeinden und des Zweckverbandes. Verlag Linus Wittich
Höhr-Grenzhausen 5.6.1992)
Für Hachenburg
selbst ist Albertine von Grün von großer Bedeutung. Sowohl der
Grün'sche Hof wie das Beust'sche Haus existieren noch, eine Straße
trägt ihren Namen und ein neues Buch ist über sie erschienen
(besitze ich leider noch nicht – Hrsg.Grabowski R., Meine Albertine
von Grün 1. Aufl. - Hachenburg, 2014). Der Grün'sche Hof ist
Bestandteil der Hachneburger Brauerei und liegt außerhalb des Altortes.
Man muß schon gezielt diesen Ort abseits einer Stadtbesichtigung
aufsuchen.
Der Inhalt des Buches ist in drei Hauptkapitel gegliedert:
- Albertine von Grün (Vorstellung der Person)
- Ihr Freundeskreis:
- Marianne Höpfner
- Julius Höpfner
- Caroline von Wieger
- Johann Heinrich Merck
- Friedrich Maximilian Klinger
- Ernst Christian Schleiermacher
- Anton Matthias Sprickmann
- Briefe
- Erläuterungen
- Albertine von Grün im Urteil ihrer Nachwelt
- Zusammenfassung und Würdigung
- Lebenssituationen
- Das Klinger-Erlebnis
- Freundschaften
- Albertine als Schreiberin
- Schwärmerei, Naturerlebnis, Heimatgefühl
- Fazit ihres Lebens
- Zeittafel
- Namensregister
- Benutzte Literatur
- Anmerkungen der Herausgeber
- Die Herausgeber* Heinrich Schneider* Fritz Ebner* Herta Eisnach
Hier einige weiterführende
Links:
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